Eingeschränkte Formen von Religionsfreiheit finden sich in Europa bereits, bevor bürgerliche Menschenrechtsvorstellungen in der Aufklärung an Bedeutung gewinnen. Sie sind auf die Folgen der Reformation zurückzuführen und häufig nur Ausdruck der Erkenntnis, dass die Glaubensspaltung (zumindest vorerst) nicht mit Gewalt rückgängig gemacht werden kann. Mit Heiner Bielefeldt sprach MIZ über die heutige Situation des Menschenrechts Religions- und Weltanschauungsfreiheit.
In den Medien wird derzeit viel über die Kämpfe im Gaza-Streifen und die Situation der Palästinenser berichtet. Doch auch die Menschen in Israel stehen nach den Hamas-Massakern vom 7. Oktober nach wie vor unter Beschuss aus dem Gaza-Streifen und dem Libanon. Dani R. erlebt die Situation in Israel in einem Vorort von Tel Aviv, wo der Krieg Horror und Alltag zugleich ist. Im Interview mit dem hpd gibt er einen Einblick in das Leben mit seiner Frau und den fünf Kindern seit dem 7. Oktober. Er ist überzeugt: Israels Gesellschaft wird auch diese Krise überstehen und gestärkt aus ihr hervorgehen.
Wer heute als "stoisch" beschrieben wird, gilt als unaufgeregt, als unerschütterlich auch in schwierigen Situationen. In der antiken Philosophie wird die weitgehende Gefühlskontrolle als eine zentrale Voraussetzung von Weisheit angesehen. Andreas Becke heftet sich in seinem neuen Buch "Wie stoisch ist der stoische Weise?" an die Spur, die dieses Idealbild in den verschiedenen philosophischen Schulen im Zeitraum von Sokrates bis Marc Aurel hinterlassen hat. Der hpd sprach mit dem Autor über Vernunft, Lust und Glückseligkeit.
Aufgrund des brutalen Massakers der Hamas an der jüdischen Bevölkerung Israels Anfang Oktober ist der Nahost-Konflikt eskaliert. hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg sprach mit Politikwissenschaftler und Extremismusforscher Armin Pfahl-Traughber über die Hamas und ihre Ziele, über Antisemitismus unter Muslimen, das Verhalten der westlichen Linken, das Versagen von Medien im Erkennen von Hamas-Propaganda und über die Möglichkeit von Friedensgesprächen in der aktuellen Situation.
Ein Zoobesuch ist schon lange kein unbeschwertes Freizeitvergnügen mehr, seit Jahren gibt es eine lauter werdende Kritik an den Haltungsbedingungen von Wildtieren in den Tierparks. Colin Goldner hat sich als Leiter des Great Ape Project in Deutschland vor allem mit der Situation von Menschenaffen beschäftigt. Nun hat er ein "Schwarzbuch Zoo" vorgelegt, das beispielhaft die Zustände in 50 Zoos im deutschsprachigen Raum kritisiert. Der hpd sprach mit dem Autor über seine Beobachtungen.
Seine Karikaturen finden sich auf Flugblättern und Webseiten, viele kirchenkritische Veranstaltungen und Kampagnen der letzten Jahrzehnte hat er "ins Bild gesetzt": der langjährige Hauskarikaturist der MIZ Rolf Heinrich. Nun ist sein Buch "Kreuzschmerzen adieu!" erschienen, das Karikaturen aus den vergangenen 35 Jahren präsentiert. Der hpd sprach mit dem Zeichner über 35 Jahre künstlerisch-politischen Engagements.
Bei den jüngsten Landtagswahlen in Bayern und Hessen hat die AfD starke Gewinne verbuchen können. Wie kommt es gegenwärtig zu dem hohen Zuspruch für die AfD und was bewegt ihre Wähler? hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg führte hierzu ein Interview mit Politikwissenschaftler Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber.
Das Cannabisgesetz der Bundesregierung leitet einen Paradigmenwechsel in der Drogenpolitik ein, weg von Verboten und Strafe, hin zu mehr Jugendschutz, Gesundheitsschutz und Schwächung des Drogen-Schwarzmarktes. Das betont der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert (SPD).
Die Entwicklungsbiologin und Genetikerin Prof. Dr. Christine Nüsslein-Volhard wurde 1995 als erste deutsche Frau überhaupt mit dem Nobelpreis für Medizin oder Physiologie ausgezeichnet. Sie war langjährige Direktorin am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen und leitete von 2014 bis 2022 eine Emeritusgruppe, die zur Bildung von Farbmustern bei Fischen forschte. Dieses Thema greift sie auch als Eröffnungsrednerin beim Symposium Kortizes 2023 "Naturgewalt und Geisteskraft" am morgigen Freitag, 6. Oktober in Nürnberg, auf. Inge Hüsgen sprach mit ihr über die Bedeutung von Grundlagenforschung und über die Rolle von Schönheit in der Evolution des Menschen.
In Diskussionen geht es heute oft überhaupt nicht mehr um die Sache, sondern primär um die Verortung des Gesprächspartners in einem politischen Lager. Hat man das Gegenüber wahlweise als links oder rechts identifiziert, muss man auf Argumente in der Sache nicht mehr eingehen. Doch was ist eigentlich links und was rechts – und liegen diejenigen, die sich für links oder rechts halten, mit ihrer Einschätzung immer richtig? Ein Interview über die babylonische Richtungsverwirrung führte hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg mit Politikwissenschaftler Armin Pfahl-Traughber.
Der Klimawandel ist eines der großen Themen der Gegenwart. Während die einen noch versuchen, das Schlimmste zu verhindern, beschäftigen sich andere bereits mit der Frage, wie die Folgen des Klimawandels abgemildert werden können. Der Philosoph Thomas Metzinger findet, dass es dringend an der Zeit wäre, uns dem Klimawandel auch auf geistiger Ebene zu stellen und mentales Katastrophenmanagement zu betreiben. hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg sprach mit ihm über sein neues Buch "Bewusstseinskultur".
Der Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach hat nur durch enormen Druck der Kirchen Eingang in das Grundgesetz gefunden. Doch selbst manchen Historikern ist nicht bekannt oder bewusst, dass die Konflikte im Parlamentarischen Rat so weit eskalierten, dass die Verabschiedung des Grundgesetzes in Gefahr geriet. 75 Jahre nach Beginn der Verhandlungen der 65 stimmberechtigten Mitglieder des Parlamentarischen Rates sprach Ernst-Günther Krause vom Bund für Geistesfreiheit (bfg) Bayern mit dem Bonner Ethiker Prof. Dr. Hartmut Kreß über die langfristigen Folgen von Artikel 7 Absatz 3 Grundgesetz.
Atheist:innen sind Schuld am Kapitalismus, am Kommunismus, an der Homosexualität und an Drogen. Das glauben jedenfalls US-Amerikaner:innen. Petra Klug hat den Anti-Atheismus in den USA untersucht. Wo sich Diskrimierung gegen Atheist:innen in Deutschland verbirgt, erklärt die Religionswissenschaftlerin im Interview mit dem hpd.
Im Juni jährt sich der 300. Geburtstag von Adam Smith. Gerhard Streminger, Philosoph und Beiratsmitglied des Hans-Albert-Instituts, hat eine Biografie über den schottischen Aufklärer geschrieben, die kürzlich als E-Book bei Rowohlt veröffentlicht wurde. Im Interview erklärt Streminger, was das Denken von Smith auszeichnet und welche Missverständnisse bei der Interpretation seines Werks kursieren.
In der diesjährigen Tarifauseinandersetzung im Öffentlichen Dienst hatte die Gewerkschaft ver.di im Februar und März zu Warnstreiks aufgerufen. Im März kam es dabei auch zu Warnstreiks in Betrieben in kirchlicher Trägerschaft, die von ver.di organisiert worden waren. Diese kollektiven Arbeitsniederlegungen fanden statt, obwohl von kirchlichen Arbeitgebern weiterhin entschieden die Position vertreten wird, die Mitarbeitenden in diesen Betrieben hätten gar kein Streikrecht. Der hpd sprach über die Streiks und die Reform des kirchlichen Arbeitsrechts mit Mario Gembus, Gewerkschaftssekretär in der ver.di Bundesverwaltung in Berlin, zuständig für Kirchen, Diakonie und Caritas.