Humanes Leben - Humanes Sterben Nr. 2/2008

AUGSBURG. (dghs) Diese HLS-Ausgabe greift zwei Schwerpunktthemen auf: Die Legalisierung auch der aktiven

direkten Sterbehilfe in Luxemburg als dem dritten Beneluxstaat, der eine entsprechende gesetzliche Regelung verabschiedet hat (S. 14 - 15). Zweitens wird die Frage gestellt, ob die DGHS vor 20 Jahren unter ihrem früheren Präsidenten durch einseitige Presseerklärungen im „Fall Barschel“ einen Mord tarnte. Das Interview mit dem Leitenden Oberstaatsanwalt Heinrich Wille (Lübeck) lesen Sie auf S. 6 - 11.

In Luxemburg ist gelungen, was viele nicht für möglich gehalten hatten: Nach einem ersten Gesetzentwurf 2002 legte eine parteiübergreifende Gruppe von Parlamentariern 2006 einen eng am belgischen Sterbehilfegesetz orientierten Entwurf vor, der mehr als ein Jahr beraten wurde. Ende Februar verabschiedete die Abgeordnetenkammer umfassende Gesetze zur Sterbehilfe, die eine maximale Bandbreite an Hilfen am Lebensende bieten: Festschreibung des Rechts auf Palliativmedizin und -pflege, Verbindlichkeit von Patientenverfügungen, gesetzliche Absicherung der Beendigung von lebenserhaltenden Maßnahmen (passive Sterbehilfe) sowie die Klarstellung der indirekten Sterbehilfe. Unter bestimmten Voraussetzungen sollen künftig auch der assistierte Freitod und die aktive (direkte) Sterbehilfe möglich sein.

Auch in Deutschland warten die Menschen im Land auf Aktionen der Politik, vor allem auf humanere Sterbegesetze. Die DGHS hat sich als Bürgerrechtsbewegung erneut an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages gewandt, zumindest eine gesetzliche Regelung der Patientenverfügung zügig auf den Weg zu bringen. (S. 48 - 49)

Suizid oder Mord? Auch nach mehr als 20 Jahren ist diese Frage im „Fall Barschel“ nicht gelöst. Ein Interview mit dem Leitenden Oberstaatsanwalt Heinrich Wille (Lübeck) beleuchtet die verschiedenen Theorien und Hintergründe.

Weitere interessante Beiträge:

  • Ärztin vor Gericht: Der Fall der Internistin Dr. Mechthild Bach spaltet die Palliativgemeinde. Experten sind sich in ihren Gutachten uneinig, welche Anforderungen an eine gute Schmerztherapie, an deren fachgerechte Planung, Dokumentation und Durchführung gestellt werden müssen. (S. 4 - 5)

  • Eine Analyse der Hamburgischen Bürgerschaftswahl liefert der frühere Hamburger Justizsenator Dr. Roger Kusch. (S. 22 - 23)

  • Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass die Zahl der Gesetze zur Sterbehilfe zunimmt. (S. 38)

  • Die krebskranke Journalistin Jutta Redmann musste sich im Winter der schwierigen Entscheidung zwischen (Verlängerung der) Lebenszeit und Lebensqualität stellen. (S. 40 - 41)

Claudia Wiedenmann

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