Rechtsextreme Umsturzfantasien

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Rechtsextreme Terrorgruppen nehmen vermehrt das Stromnetzwerk ins Visier.

Die kürzlich veröffentlichte Correctiv-Recherche zeigt noch einmal deutlich die parlamentarischen Verbindungen der AfD und auch einiger CDU-Mitglieder zum organisierten Rechtsextremismus auf. Neben solchen Netzwerken, die traditionelle rechtsextreme Strategien zur Machtergreifung diskutieren, beobachtet CeMAS auch rechtsextreme Gruppen, die auf terroristische Aktionen setzen. So wollen sie Unruhe und bürgerkriegsähnliche Zustände auslösen, um den Umsturz des demokratischen Systems zu provozieren.

In den letzten Jahren hat sich in Deutschland und den USA eine besorgniserregende Entwicklung abgezeichnet: Rechtsextreme Terrorgruppen nehmen vermehrt das Stromnetz ins Visier. Geplante Angriffe auf kritische Infrastruktur wie Stromnetze sind als zentrale Strategie militanter Akzelerationisten bekannt. Diese international vernetzte Online-Subkultur, die vor allem eine junge Anhängerschaft hat, strebt danach mit terroristischen Handlungen liberale und demokratische Gesellschaften zusammenbrechen zu lassen und ist maßgeblich von US-amerikanischen Diskursen geprägt.

Zeitgleich ist zu beobachten, dass sich auch in Deutschland die Fälle mehren, in denen rechtsextreme Gruppen Umsturzfantasien realisieren wollen. Durch Gewaltakte und Angriffe auf kritische Infrastruktur wollen sie bürgerkriegsähnliche Zustände herbeiführen, um die Demokratie gewaltsam abzulösen. Gruppen wie "Revolution Chemnitz", "Vereinte Patrioten" oder die "Gruppe S" haben in den vergangenen Monaten und Jahren sehr konkrete Angriffs- und Umsturzpläne entwickelt. Gemeinsam haben diese weltweit vernetzten Gruppen und die Gruppen aus Deutschland vor allem, dass sie sich auf Sozialen Netzwerken wie Telegram zusammenfinden und dort ihre Planungen konkretisieren und Anleitungen für terroristische Handlungen austauschen.

Die reale Gefahr rechtsextremer Terrorpläne sollte ernst genommen werden. Zwar kann die Vorstellung eines gesellschaftlichen Zusammenbruchs und das Wiederaufleben bereitstehender Terrorgruppen nach Angriffen auf Stromnetzwerke eher als rechtsextreme Fantasievorstellung betrachtet werden, nichtsdestotrotz besteht die Gefahr eines erheblichen Schadens und der Gefährdung von Menschenleben. Die Planungen solcher Taten, inspiriert von Schriften wie "Der totale Widerstand. Kleinkriegsanleitung für jedermann", erfordern daher eine verstärkte Überwachung durch Sicherheitsbehörden, um eine fortschreitende Radikalisierung zu verhindern und die Umsetzung von terroristischen Vorhaben rechtzeitig zu unterbinden.

Im neuesten CeMAS-Artikel wird das Bedrohungspotenzial analysiert: "Gewaltsamer Umsturz: Rechtsextreme Terrornetzwerke planen Angriffe auf Stromnetzwerke".

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