Präsident Hollande und die Sterbehilfe

Zum ersten Mal in Europa ist ein Politiker, der die Sterbehilfe legalisieren will, zum Staatsoberhaupt gewählt worden und ist aktuell dazu im Parlament mit einer politischen Mehrheit ausgestattet worden.

In seinem 21. sogenannten Engagement will Hollande ein Gesetz vorschlagen, wodurch „jeder Erwachsene in fortgeschrittener oder terminaler Phase einer unheilbaren Krankheit, die unerträgliche körperliche oder seelische Leiden erzeugt“ unter genau bestimmten Bedingungen medizinische Hilfe beantragen kann, um sein Leben in Würde zu beenden. Die neue Regierung will dieses Gesetz bis Ende 2013 einführen.

Auf Basis der Lage in den Beneluxländern stehen bereits zwei ähnliche Gesetzesentwürfe sozialistischer Politiker zur Diskussion. Letztere kritisieren aber rezente Äußerungen des neuen Premierministers, der nur die bestehende Gesetzgebung verbessern, aber nicht wie Hollande versprach, total neue Gesetze haben will. Deshalb lanciert einerseits die Vereinigung für das Recht auf ein Lebensende in Würde (ADMD) eine Briefaktion, um Hollande an sein Wahlversprechen zu erinnern, und andererseits verlangen verschiedene Organisationen des palliativen Dienstleistungssektors die Organisation einer öffentlichen Diskussion zum Thema.