Mubarak Bala ist "Humanist des Jahres"

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Mubarak Bala, Präsident der Humanistischen Vereinigung von Nigeria, wurde wegen des Vorwurfs der Blasphemie verhaftet.

Die Humanistische Gesellschaft Schottland hat den Menschenrechtsaktivisten und Präsidenten der Humanistischen Vereinigung von Nigeria, Mubarak Bala, zum "Humanisten des Jahres" erklärt. Im April 2020 wurde Bala verhaftet, weil man ihm Blasphemie vorwarf.

Jährlich verleiht die Humanistische Gesellschaft Schottland den "Gordon Ross Humanist of the Year Award". Die Auszeichnung würdigt Personen, deren Einsatz für den Humanismus und seine Werte außergewöhnlich ist. Dies trifft nach Auffassung der Humanistischen Gesellschaft Schottland in besonderem Maß auf Mubarak Bala zu, den Präsidenten der Humanistischen Vereinigung von Nigeria, dessen Einsatz für den Humanismus ihn seine Freiheit gekostet hat.

Im April 2020 wurde Mubarak Bala im muslimischen Norden Nigerias verhaftet, nachdem ihm vorgeworfen worden war, mit einem Facebook-Post den Propheten Mohammed beleidigt zu haben. Bala wurde mit Morddrohungen konfrontiert, ihm wurden der Zugang zu seinem Anwaltsteam ebenso wie eine formale Anklagerhebung oder eine Gerichtsverhandlung verweigert. Auch auf die Anweisung des Obersten Gerichtshofs von Nigeria, dass Bala sofort freizulassen sei, reagierten die Behörden im muslimischen Norden des Landes bislang nicht.

Zur Begründung der Verleihung der Auszeichnung "Humanist des Jahres" an Mubarak Bala erklärt die Humanistische Gesellschaft Schottland:

"Wir wollen deutlich machen, wie sehr sich Mubarak Bala für seine humanistischen Mitstreiter in Nigeria einsetzt und für ein Land, das für nicht-religiöse Menschen sicher ist. Dies ist das zweite Mal, dass Mubarak wegen seiner atheistischen Ansichten gegen seinen Willen festgehalten wird. Im Jahr 2014 wurde er auf Geheiß seines Vaters (ehemals ein hochrangiges Mitglied der islamischen Religionsbehörde) 18 Tage lang in einer psychiatrischen Klinik festgehalten, nachdem Mubarak dem Islam abgeschworen und sich zum Atheisten erklärt hatte. Dennoch setzte er sich weiterhin für Menschen mit nicht-religiösen Ansichten ein und wurde Präsident der Humanist Association of Nigeria. Dies kostete ihn bislang neun Monate im Gefängnis, getrennt von seiner Frau und seinem kleinen Kind."

Er fühle sich zutiefst geehrt, Mubarak Bala zu seinen internationalen humanistischen Kollegen zu zählen, so der Geschäftsführer der Humanist Society Scotland, Fraser Sutherland. Und er hoffe, "dass diese Auszeichnung dabei hilft, die Unterstützung der Humanisten in Schottland zu gewinnen und dass sie zur bedingungslosen und sofortigen Freilassung von Mubarak beiträgt."  

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