Maßnahmen zur Lufthygiene könnten helfen, Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten

Damit die Schulen offen bleiben können

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Schulen sollen nicht wieder geschlossen werden – darin sind sich die meisten Politikerinnen und Politiker mit den Fachleuten einig. Um dies trotz weiterhin hoher Inzidenzen und vieler Covid-19-Erkrankungen in der vierten Coronawelle zu gewährleisten, haben Forschende, unter anderem von den Max-Planck-Instituten für Chemie und für Dynamik und Selbstorganisation, einen Maßnahmenkatalog zur Lufthygiene zusammengestellt, mit dem ein wirksamer Infektionsschutz auch im Klassenzimmer erreicht werden kann.

Keine technische Lüftungsmaßnahme kann das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ersetzen. Dabei stellt ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz den Mindeststandard dar, besonders wirksam sind allerdings FFP2- oder KN95-Masken. Das ist eine zentrale Aussage der Stellungnahme, die Heinz-Joern Moriske vom Umweltbundesamt koordiniert hat und an der Expertinnen und Experten aus der Medizin, der Aerosolforschung, der Physik, der Lufthygiene sowie der Lüftungs- und Gebäudetechnik mitgewirkt haben. "Aktuelle Studien zeigen, dass das Tragen von Masken und regelmäßiges Testen die Infektionsrisiken am stärksten senken können", sagt Eberhard Bodenschatz, Direktor des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen.

Neben Masken und Tests senken vor allem regelmäßiges Lüften und Abluftventilatoren das Infektionsrisiko

Andere Maßnahmen sollen die Anwendung von Masken und Tests ergänzen. Vor allem durch regelmäßiges Lüften, begleitet von CO2-Messungen, um den Luftaustausch zu kontrollieren, werden potenziell infektiöse Atemluftaerosole aus Innenräumen wirksam abtransportiert. Zudem könnten Abluftventilatoren, die kurzfristig und mit geringem Aufwand nachrüstbar sind, sehr effektiv zum Infektionsschutz beitragen. "Intensives Lüften unterstützt durch Abluftventilatoren und CO2-Sensoren kann eine weitere Reduktion der Infektionsrisiken bewirken", sagt Ulrich Pöschl, Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Mobile Luftreiniger sollten dagegen nur bei besonderem Bedarf als zusätzliche Maßnahme eingesetzt werden, da sie die Raumluft nicht erneuern.

Das Team hat die Stellungnahme mit dem Maßnahmenkatalog bereits der Kultusministerkonferenz und verschiedenen Bundesministerien zur Verfügung gestellt. "Die aktuellen Anfragen an das Umweltbundesamt zeigen, dass es weiterhin großen Bedarf sowohl bei Betroffenen als auch bei den politisch Verantwortlichen an verlässlichen Informationen darüber gibt, was in der aktuellen Pandemiesituation wirklich hilft und was bei den einzelnen Schutzmaßnahmen zu beachten ist. Nur durch eine sinnvolle Bündelung der Maßnahmen können wir den Schulbetrieb überhaupt weiter ermöglichen", erklärt Heinz-Jörn Moriske, Direktor und Professor am Umweltbundesamt Dessau-Roßlau. (PH/mpg)

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