Die diesjährige Landestagung des Fachverbands Werte und Normen e.V. in Kooperation mit dem Humanistischen Verband Deutschlands (HVD) Niedersachsen und der Giordano-Bruno-Stiftung findet heute und morgen zum Thema "Wahrheit und Wirklichkeit in Ethik, Philosophie und Religion" im Haus Humanitas in Hannover statt.
"Wir freuen uns, viele namhafte Referentinnen und Referenten für die Tagung gewonnen zu haben", sagt Markus Rassiller, Vorstand des Fachverbands. "Wir werden uns unter anderem mit Fragen rund um das sprachsensible Philosophieren mit Metaphern, dem didaktischen Potenzial von Künstlicher Intelligenz für den Schulunterricht, Gelingensbedingungen für kontroverse Diskussionen um Unterricht sowie dem Erkennen von Manipulationen in den Sozialen Netzwerken auseinandersetzen. Darüber hinaus wird es auch Raum für den Austausch der Lehrenden untereinander geben."
Das Tagungsprogramm
Am Freitag eröffnet Prof. Dr. Claudia Paganini von der Hochschule für Philosophie in München die Tagung und referiert über Fake News und andere Narrative. Prof. Dr. Alexander Nagel von der Universität Göttingen stellt in seinem Beitrag Überlegungen zu einer spätmodernen "Apokalypse-Kompetenz" an. Im Vortrag von Prof. Dr. Vanessa Albus von der Universität Paderborn steht das Philosophieren mit Metaphern im Vordergrund. Prof. tit. Dr. Ansgar Jödicke von der Universität Fribourg stellt die Frage nach Wahrheit und Neutralität in Religion und religionsbezogenen Fächern an öffentlichen Schulen. Dem Einfluss textgenerierender KIs auf das Verfassen philosophischer Essays geht Dr. Markus Bohlmann von der Universität Münster nach.
Alternative zum Religionsunterricht: Das niedersächsische Schulfach "Werte und Normen". (© HVD Niedersachsen) 
Am Samstag startet Dr. Jan Constantin vom Ubbo-Emmius-Gymnasium Leer die Tagung mit einer Reflexion über Meinungsverschiedenheiten. Abschließend referiert Dr. Alexander Fischer von der Universität Basel über den Gefühlsraum Social Media. Dazwischen werden den Teilnehmenden vier Workshops angeboten.
Mehr Informationen sowie das gesamte Programm zur Landestagung des Fachverbands Werte und Normen hier.
"Werte und Normen" als Alternative zum Religionsunterricht
In Niedersachsen wird das Schulfach "Werte und Normen" als Alternative zum Religionsunterricht seit den 1980er Jahren in der Sekundarstufe I erteilt. Seit dem Schuljahr 2022/2023 wird es schrittweise an Grundschulen eingeführt. Zu den Zielen des Fachverbands Werte und Normen in Zusammenarbeit mit dem HVD Niedersachsen zählen das flächendeckende Angebot des Schulfaches im ganzen Land und an allen Schulformen sowie die Möglichkeit, das Schulfach als Leistungskurs wählen zu können. Erst vor kurzem wurde ein weiterer Erfolg erzielt: die Gleichstellung von Lehrpersonen mit der Lehrbefähigung "Werte und Normen" mit denen, die die Lehrbefähigung "Philosophie" besitzen.
